Die alte Garreyer Windmühle

Die Windmühle befand sich am oberen Eingang der „Neundorfer Rummeln“.
In der „Zauche und Fläming Heimat“ war am 25.06.1938 folgendes über die Mühle zu lesen:

„Dort oben auf einsamer Fläminghöhe steht wohl schon seit Jahrhunderten hindurch die ergraute alte Garreyer Windmühle. Oft schon zerzauste sie der Sturm. Von hier hat man eine weite Aussicht über das Planetal. Manchmal stand in dem Laufe der Jh. der derzeitige Mühlenbesitzer dort und schaute durch die Luken zu Tale, wenn nach einem schneereichen Winter die Schneeschmelze eintrat, wenn die wilden Wasser von den Höhen ins Tal eilten und dort oft die Saaten vernichteten und die grüne hoffnungsvolle Saat mit Sand und Morast bedeckten. Oder, wenn wie in der Nacht vom 30. Juni zum 1. Juli 1891 ein Wolkenbruch über den Fläming niederging und der Hagel die Ernte vollständig vernichtete, wie dann das Planetal ein großer weiter See war. Mancher Flämingbesucher stand auf dieser alten Mühle und blickte von ihr aus über die Landschaft. Von da oben hat man einen herrlichen Weitblick. An Manövertagen vor dem Krieg war sie stets besetzt. Immer waren hier Beobachtungsposten aufgestellt, die den Anmarsch der Truppen feststellten.“


Die Dichterin Annemarie Köppen schrieb von einer solchen alten Mühle:


Eine alte Mühle steht vor dem Dorf auf einem Hügel.
Wenn der Wind vorüber weht, dreht sie ihre dunklen Flügel.
Alte Mühle, fromm und grau, niemand sah dich je ermüden.
Wachst wie eine alte Frau, über deines Dorfes Frieden.

Mit den Flügeln schaufelst du Abendgold und Morgenröte,
Tageslicht und Nächteruh, Kinderlieder und Gebete.
Sonnenschein und Himmelsblau, wetterschwere Wolkenwände,
Schnee und kaltes Nebelgrau und der Sterne gold`ne Brände

Schaufelst Kirchenglockenklang, Mondenlicht aus stillen Gärten,
Wiegenlied und Grabgesang allen unsern Dorfgefährten.
Tränen auch, die in der Nacht ungesehen und einsam brennen,
Schaufelst wie des Schicksals Macht, rinnend Gold auf Gottes Tennen.

Und geleitest Glück und Not, die Verlorenen wie die Reinen.
Mahlst uns unser täglich Brot zwischen harten, grauen Steinen.

Dieses Lied beschreibt ein Abbild der alten „Garreyer Flämingmühle.“