Beleuchtung einst und jetzt

Wie einfach und bequem haben wir es doch jetzt, wenn wir abends das elektrische Licht anschalten können Das war damals bei unseren Vorfahren noch ganz anders. Hier und da gibt es im Fläming vielleicht noch ein paar Beleuchtungsgeräte vergangener Zeit, wie z.B. Rübenöllampe, Lichtputzscheren, Petroleumlampen, metallene Kerzenhalter.

Das elektrische Licht ist jetzt Glied einer langen Entwicklung, die wir vom Kaminlicht, über Rübenöl, Talglicht und Petroleum bis zur gegenwärtigen Beleuchtung betrachten wollen. Es gibt nur noch ganz wenige Bauernhäuser, die in der Wand einen Kamin erkennen lassen. Auch in Garrey kann man sich daran noch erinnern. In 1 ½ cm Höhe waren Vertiefungen in der Wand das Kamins, hatten eine Verbindung zum Schornstein und konnten tagsüber mit einem Deckel verschlossen werden. Zum Brennen nahm man Kien aus Kiefernholz Stumpen.. An langen Winterabenden, die Zeit der Spinnichte, wenn in der Stube das Spinnrad surrte und sich das Rädchen flink drehte, saß der Großvater des Hauses auf der Ofenbank und sorgte für die Bestückung des Kienfeuers. Von einem Scheit spaltete er Span auf Span ab und schichtete es sorgsam aufs Kaminfeuer. Dies gab zwar keine blendende Lichtfülle, erhellte aber den Raum auf den Plätzen in der Nähe des Feuers. Die Kamine in alten Bauerhäusern sind heute nur noch Prachtstücke, weniger zum Gebrauch bestimmt. Hinten in der Stubenecke nahm man ein Talglicht zur Hilfe. Unsere Vorfahren stellten ihre Talglichter selbst her mit Hilfe einer Hohlform und einen Docht. Die Schafherden, die damals noch jeder Flämingbauer hielt, lieferten den Rohstoff =Talg.

Ein Fortschritt war, daß man aus Pflanzen Öl gewann, z. B. das Rübenöl. Zum Brennen mußten besondere Lampen verwendet werden, aus Zinn fürs Haus und kleinere aus Blech für Stall, Boden und Keller. Sie brannten mit offener Flamme. Eine besonderes unangenehme Eigenschaft hatten diese „Tranfunzeln“, sie qualmten und stanken entsetzlich, der Docht begann zu kohlen, mit der Lichtputzschere beschnitt man den Docht. Die Küchen der damaligen Zeit hatten einen nach unten und oben offenen Schornstein, in den man die Bratwürste und Schinken zum Räuchern aufhängte, später baute man hierzu eigene Räucherkammern.
Nach 1900 löste dann das elektrische Licht alle anderen Beleutungsarten ab. Garrey und Zixdorf wurden 1928 an das elektrische Stromversorgungsnetz angeschlossen. ( lt. Unterlegen der MEVAG), Wüstemark erst in der Zeit der Bodenreform. 1953 wurde eine Trafostation gebaut, es fiel unter das Bodenreform Programm im Zuge des Baus der Siedlungs - Bauernhäuser. Viele Wüstemarker schafften sich als erstes ein Radio an. Der Kontakt zur Welt war ihnen wichtig.
Im Jahre 1923 wurde die Elektrizitätsgenossenschaft gegründet, wie in der Zauch Belziger Kreiszeitung vom 5. 06. 1919 zu lesen war.

Nach der Wende ließ Hubert Weimann und Ehefrau Johanna geb. Kase, eine Windanlage an der Straße Zixdorf - Garrey, auf seinem Acker ca. 400 m vor dem Ort Garrey, aufstellen. Diese wurde am 22.02.1995 in Betrieb genommen und der Strom in das elektrische Netz eingespeist.